.. das große Nichts. Gelegen im Konjunkturloch zwischen den Landkreisen Uelzen, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg und vielleicht auch deshalb ein wenig vergessen.
Groß Thondorf spürt man nur als Bewohner. Probleme werden Kult. Ein seltsames Zusammenleben verschiedenster Menschen. Kein spektakulärer Ort, aber vielleicht der Schönste?
Wir besuchten 85 Groß Thondorfer, um sie zu portraitieren. Wir überspitzten ihre Merkmale, ihre Rolle im Ort oder wir zeigten sie mal von einer ganz anderen Seite. Wir brachten Ideen mit und stellten diese vor. Wir waren nicht festgelegt, nicht fixiert, wir ließen auch Dinge im Laufe des Besuchs entstehen. Die Spontanität zeigt sich auf allen Bildern. Wir machten aus der Kunst des Lebens in Groß Thondorf Bilder voller Kunst. Keine Beautyfotos oder „Stellt-Euch-Mal-In-Den-Garten-Bilder“. Wir berührten Menschen durch spannende Darstellungen ihrer Personen. Wann hat ein Bauernhelfer, der kaum aus dem Ort kommt, die Gelegenheit als italienischer Gigolo, Anerkennung bei der dörflichen Damenwelt zu erlangen. Ein Paar verliebte sich während des Shooting nach 25 Jahren Ehen ganz neu ineinander. Die Männer schmückten ihre Schätze in den Garagen und zeigten uns voller stolz ihre Oldtimer oder ihre Motorsägensammlung. Eine unscheinbare junge Dorfbewohnerin änderte nach schmeichelhaften Worten und Bildern ihr Outfit und hatte promt einen Freund. Der Ortsvorsteher, ein richtiger Landwirt, setzte sich eine Papierkrone auf und stellte sich zwischen seine Kartoffelkisten ...
Wenn es die Zeit ermöglichte blieben wir noch ein wenig bei den „Models“. So rückten die einheimischen Thondorfer und die Neu Thondorfer zusammen.
Die Bilder wurden kurzzeitig und häppchenweise auf einer Internetseite gezeigt. Dies führte zu einem waren Boom im Ort, da die Bilder auf allen Veranstaltungen heiß diskutiert wurden.
Bei den Fotobesuchen begleiteten mich Riele, Mandy und meistens Max Quittenbaum.