Ich habe das Projekt anfänglich sehr kritisch Gesehen. Ich fragte mich, wen die Bilder interessieren könnten, wie soll die Präsentation der Bilder aussehen und wie hoch sollte das finanzielle Risiko sein? Aber dann kam alles anders.
Begonnen haben wir natürlich bei denen, die wir am besten kannten. Noch dachten wir an 20 Portraits und einem kleinen abschließenden Fest in der Kneipe mit ebenso vielen Gästen.
Mit dem ersten Termin war ich schon sehr zufrieden, aber erst als ich das Foto von Tommi, dem Gigolo, auf meinem Kamera-Display sah war mir klar, dass es ab diesem Moment kein Zurück mehr geben kann.
Auch die Bereitschaft einiger Groß Thondorfer alles für ein gutes Bild zu geben war sensationell. Ich bat Tommi die Zigarillo im Mundwinkel zu lassen und sich nicht zu bewegen. Irgendwann merkte ich, dass seine Augen ganz rot und wässrig wurden. Als ich ihn fragte, warum er nicht Bescheid gesagt hatte, antwortete er nur, dass er sich ja nicht bewegen sollte. Oder Simone, die beim NDR-Film, so lange eine Zwiebel an ihre Nase hielt bis die „verlangte“ Träne für die Casablanca-Schlussszene kullerte.
So wurde das Projekt zu einem Projekt von allen Groß Thondorfern.